Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung – in der Schule und in der Berufswelt. Unter diesem Stern fand am Mittwoch, den 15.10.2019 bereits zum 4. Mal das Forum BSI Kempten an der Berufsschule I statt. Digitale Transformation – also die stetige Weiterentwicklung der Technologien werden nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Industrie und unser Privatleben nachhaltig prägen und verändern.
Mit diesen Worten eröffnete der Schulleiter Hanns Deniffel die Veranstaltung. Die Aufgabe der Berufsschule I Kempten sieht er dabei in der Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler für diese Digitale Zukunft. Der Dank des Schulleiters galt dabei besonders dem Zweckverband des Berufsschulzentrums für dessen Unterstützung. Bezuschusst wird die Berufsschule I im Hinblick auf die Ausstattung und technischen Lösungen zur Umsetzung der Digitalisierung ebenso durch den Digitalpakt Bayern und durch Fördermaßnahmen auf Landes- und Bundesebene.
Als Gast dieser Veranstaltung durfte der Schulleiter Hanns Deniffel den Corporate Director Corporate Solutions, Research & Development der Firma Dachser SE, Herrn Stefan Hohm begrüßen, der den Teilnehmern einen spannenden Einblick in die Digitalisierung des Aktienunternehmens bot. Am Beispiel eines Popcorns verdeutlichte Hohm auf anschauliche Weise das Gespür einer guten Unternehmensleitung, wann welche Idee tatsächlich Ihre Zeit findet und „ploppt“. An weiteren Ideen und Innovationen aus den verschiedensten Unternehmensbereichen wie Datentransfer, Lagerlogistik, City-Distribution oder auch Umwelttechnologie zeigte er beeindruckend die Möglichkeiten von Digitalisierung einzelner oder auch vernetzter Abläufe in einem Speditionsunternehmen wie Dachser auf. Dabei, so Hohm, stehen Innovationen im Hinblick auf die Digitalisierung nicht für sich allein, sondern entwickeln ihre Vorteile meist in der Kombination mit anderen Prozessen.
Im zweiten Teil des Forums BSI Kempten stellte Klaus Kolb, Lehrer an der Berufsschule I, an diesem Abend den Interessenten aus Wirtschaft und Politik das Konzept der „digitalen Klasse“ vor. Im Sinne einer optimalen Vorbereitung auf eine digitalisierte Arbeitswelt obliegt es den Lehrerinnen und Lehrern, den Auszubildenden Medienkompetenz und einen reflektieren und kritischen Umgang mit neuen Medien zu vermitteln. Um der exponentiellen Entwicklung der Digitalisierung überhaupt gerecht zu werden, sieht Kolb die einzige Möglichkeit in der Kollaboration von Mensch und Technologie. Dazu benötigt es neben einem technischen Verständnis auch die Fähigkeit der ständigen Anpassung an neue Herausforderungen. Neben der technischen Ausstattung der Unterrichtsräume gab Kolb zudem einen Einblick in die alltägliche Unterrichtsstruktur des digitalen Unterrichts, wie die digitale Heftführung mit den Microsoft-Office Programm OneNote oder das Erstellen von digitalen Lernvideos durch die Schülerinnen und Schüler. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse ME11d knüpften an diesem Abend genau hier an, schilderten ihre Erfahrungen nach einem Jahr in der digitalen Klasse und standen für Fragen bereit. Die digitalen Endgeräte der Schülerinnen und Schüler werden in den digitalen Klassen jeweils von den mittelständischen Ausbildungsbetrieben bereitgestellt.
In einer anschließenden Podiumsdiskussion konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer weitere Fragen an die Beteiligten stellen und Kontakte zu den jeweiligen Stellen knüpfen. Im Mittelpunkt stand auch hier wieder die optimale Vorbereitung der Auszubildenden auf die zukünftige Berufswelt.