„Man lernt nie aus…“ – Ein Fest des Abschieds und des Aufbruchs
Am 17. Juli versammelte sich die Schulfamilie der Berufsschule 1 Kempten in der Mehrzweckhalle Waltenhofen, um gemeinsam einen der Höhepunkte des Schuljahres zu feiern: die feierliche Verabschiedung der Sommer-Absolventinnen und -Absolventen.
In ihren Grußworten würdigten sowohl die dritte Bürgermeisterin der Stadt Kempten, Erna-Kathrein Groll, als auch Schulleiter Hanns Deniffel die erfolgreiche Rückkehr in das generalsanierte Schulgebäude in der Kotterner Straße. Nach zweieinhalb Jahren in einer Übergangslösung konnten die modernen, lichtdurchfluteten Räume endlich wieder bezogen werden – ein Meilenstein, der nur durch das Engagement aller Beteiligten möglich wurde.
Auch die Herausforderungen dieser Zeit blieben nicht unerwähnt: Schüler, Lehrkräfte und der Zweckverband meisterten zahlreiche Kompromisse und Veränderungen mit bemerkenswerter Flexibilität und Zusammenhalt.
Ein Blick in die Zukunft war Thema der Festrede von Anke Richmann, kaufmännische Werkleiterin bei der Robert Bosch GmbH. Sie betonte, wie stark sich Technologien und Produktionsprozesse wandeln werden – und wie wichtig es ist, dass Fachkräfte nicht nur über aktuelles Know-how verfügen, sondern auch bereit sind, sich kontinuierlich weiterzubilden und neue Wege zu gehen.
Diese Haltung spiegelte sich auch in der Schülerrede von Korbinian Lorenz wider. Der Mechatroniker-Azubi sprach frei und eindrucksvoll über seine Lernreise und die Bedeutung lebenslangen Lernens. Sein Fazit: Lernen endet nicht mit dem Abschluss – es ist ein fortlaufender Prozess, der uns befähigt, die Zukunft aktiv mitzugestalten.
Ein besonderer Programmpunkt war die Gesprächsrunde mit den langjährigen Lehrkräften Martin Blanke und Josef Schmid, die vor ihrer Pensionierung noch einmal auf ihre Zeit an der BS1 zurückblickten. Im Gespräch mit Schulleiter Deniffel wurde deutlich, wie stark sich der Schulalltag durch Digitalisierung und den Einsatz künstlicher Intelligenz verändert hat – und wie wichtig es ist, diesen Wandel aktiv zu begleiten.
Angesichts des anhaltenden Lehrermangels in technischen Berufen richteten alle Beteiligten einen Appell an die Absolventinnen und Absolventen: Wer sich für das Lehren begeistern kann, sollte eine Laufbahn im beruflichen Schulwesen in Betracht ziehen.
Im Anschluss ehrte Thomas Weixler, Abteilungsleiter Mechatronik, die besten Schülerinnen und Schüler. Für einen Notenschnitt von mindestens 2,0 wurde der Schulpreis verliehen, bei Leistungen besser als 1,5 gab es 14 Staatspreisurkunden. Besonders herausragend: Acht Absolventinnen und Absolventen erreichten einen Durchschnitt von 1,0 und wurden mit dem Staatspreis mit Auszeichnung geehrt.
Musikalisch begleitet vom Trompetentrio „Blechsüchtig“ klang der Abend in geselliger Runde aus. Eltern, Ausbilder und Lehrkräfte nutzten die Gelegenheit für Gespräche, Erinnerungen und einen gemeinsamen Blick zurück auf die Ausbildungszeit.