Literatur zum Hören – unter diesem Motto durfte Deutsch-Fachbetreuer Marcus Marcher am 17.10. im Namen der Staatlichen Berufsschule I Kempten den Autor Christian Mörken in der randvollen Aula begrüßen.
Im Rahmen der alljährlich stattfindenden Autorenlesung hörten die rund 300 Schülerinnen und Schüler Auszüge aus Mörkens Buch „Oh wie schön ist Caracas“. Eine einleitende Präsentation stimmte das Publikum zunächst auf die Lebensumstände in Venezuela ein, geprägt von einer Inflationsrate von 300 Millionen Prozent. In Folge davon muss ein Arbeiter in dem südamerikanischen Staat rund drei Monate für ein Kilo Rindfleisch arbeiten. Aufgrund der daraus resultierenden schlechten Lebensbedingungen haben bereits rund zwei Millionen Venezolaner ihr Heimatland verlassen und suchen nun ihr Glück in der Fremde.
Auf diese eher düsteren Einleitungsworte las Mörken nun auf recht unterhaltsame Art und Weise den Beginn seines Buches, in dem er die Ankommenssituation am Flughafen von Caracas bei seiner ersten Südamerikareise schildert.
Warum er diese Reise unternommen hat, erzählt der Schriftsteller im Anschluss daran, Ursache dafür war eine Art Internet-Brieffreundschaft mit einer jungen Frau, die ihn bei einer Umfrage im Rahmen seiner Magisterarbeit unterstützt hat.
Aus dieser Bekanntschaft entwickelt sich allmählich eine Zuneigung und schließlich die Heirat.
Christian Mörken schildert humorvoll und doch hintergründig die Erlebnisse einer interkulturellen Beziehung, so z.B. die klare Ansage des kleinen Bruders, der deutlich macht, dass ihm die Schwester nicht weggenommen werden wird.
Im Anschluss an die Lesung haben die Zuhörerinnen und Zuhörer Gelegenheit dem Autor ihre Fragen zu stellen. So beantwortet dieser Fragen nach der Entstehung des Buches, über das Leben eines selbständigen Schriftstellers bis hin zu persönlichen Begebenheiten im Zusammenhang mit der anfänglichen Fernbeziehung.
Nach rund 70 Minuten in denen die Zuhörer aufmerksam zuhörten bedankten sich alle Anwesenden mit einem donnernden Applaus bei dem Redner und verabschiedeten sich wieder in ihre Klassenzimmer, teilweise in Gruppen noch über das Gehörte diskutierend.