Zur mittlerweile 9. Autorenlesung in der Berufsschule I konnten Jürgen Schmidt und Marcus Marcher dieses Mal den Bestsellerautor Markus Heitz gewinnen.
„Ich bin extra um 4 Uhr morgens aufgestanden – und fast verreckt“. So begrüßte der heute 48-jährige Markus Heitz sein Publikum. Vor etwa 300 Schülern und Schülerinnen präsentierte Heitz nicht nur Ausschnitte aus seiner aktuellen Buchreihe „Doors“, sondern ging auch auf seinen Werdegang sowie sein aktuelles Leben ein. So betonte er insbesondere, dass ein Künstler stets abhängig vom Geschmack anderer Leute sei, denn seine Arbeit werde nicht gebraucht. Aber, „wenn´s mal richtig gut läuft, kann man England dann auch kaufen – wenn der Brexit schiefgeht“. Durch derartige Pointen und seinen Sarkasmus fesselte Heitz seine Zuhörerschaft auf beeindruckende Weise. Kaum einer konnte sich während der 1,5 Stunden seiner lebhaften und anschaulichen Erzählweise entziehen.
Auch die Vorstellung seiner bereits erwähnten Buchreihe „Doors“ verlief nicht ohne sarkastische Kommentare oder Pointen. So gab Heitz zwei spannende und fesselnde Kapitelteile aus dem Band „Vorsehung“ preis – deren Ausgang konnte er jedoch „aus dramaturgischen Gründen hier nicht näher erläutern“, Hinweise fänden sich jedoch im Buch.
Im Anschluss an die Präsentation seiner Romane, ermöglichte Heitz dem Publikum einen Einblick in seine Sammlung von Kurzgeschichten zum Thema Weihnachten, die diesen Winter erscheinen wird und den Titel „Der Tannenbaum des Todes“ trägt. Wie diese Bezeichnung bereits erahnen lässt, sind seine Kurzgeschichten jedoch alles andere als besinnlich. Er selbst beschreibt sie als „fies und böse“. In einprägsamer und abwechslungsreicher Erzählweise trug er die Geschichte eines Familienvaters vor, der die „Happy Hour“ auf dem Weihnachtsmarkt ausnutzen möchte. Stattdessen wird ihm dieser Plan von seiner Frau vereitelt, indem sie ihn sein blaues Weihnachtswunder im Kindergarten seines Sohnes erleben lässt.
Am Ende seiner Präsentation stellten die Schüler und Schülerinnen zahlreiche Fragen. Insbesondere Fragen nach seinem Arbeitsalltag und seiner Schreibplanung waren Gegenstand des Gesprächs. „Ich habe das große Glück, das machen zu dürfen, was ich schon immer machen wollte“, schwärmte Heitz und betonte, dass er das nur allen wünschen könne. Zuletzt bot er an, Bücher zu signieren und wurde schließlich mit mehrmaligem donnerndem Applaus und lautem Pfeifen verabschiedet.