Im Rahmen eines einwöchigen Aufenthaltes in den Osterferien unterstützen Kemptner Berufsschullehrer ihre nordafrikanischen Kollegen im Rahmen einer Fortbildung.
In enger Absprache mit der marokkanischen Bildungseinrichtung und dem Träger der Maßnahme, den Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft gGmbH (BFZ) wurden die nordafrikanischen Kollegen in den Bereichen Schulverwaltung und Qualitätsmanagement, sowie Handlungsorientierung und Steuerungstechnik geschult. „Das übergeordnete Ziel des Engagements der BS I in Afrika ist es, durch Teilhabe an Bildung die soziale und wirtschaftliche Situation zu verbessern und den kulturellen Austausch zu fördern. Dies wird durch viele Personen im Kollegium getragen, die sich gerne in der Zusammenarbeit mit afrikanischen Schulen einbringen möchten“, so der Schulleiter Hanns Deniffel.
So erstellte der Sprecher des Kemptner Schultentwicklungsteams, Christoph Münstermann, zusammen mit den marokkanischen Verwaltungskräften einen Schulentwicklungsplan, der Ziele und Zeitrahmen für eine verbesserte Kommunikation in der Schule sowie zu den Betrieben vor Ort umfasst. Gleichzeitig berichtete Marcus Marcher über die grundsätzliche Idee, die dem handlungsorientierten Unterricht zugrunde liegt. Exemplarisch wurde ein solcher Unterricht mit den Kollegen aus dem Elektrobereich im Rahmen einer Jahresplanung für Steuerungstechnik entwickelt und anschließend sofort praktisch an den mitgebrachten LOGO-Steuerungen umgesetzt und erprobt.
Der Kontakt zwischen der BSI in Kempten und dem Centre de Perfectionnement Technique (CPT) in Marokko kam zustande durch die Initiative des BFZ Internationaler Bereich. Im Rahmen eines gemeinsamen Projektes mit der Gemeinde Wildpoldsried werden afrikanische Ausbilder und Berufsschullehrer in Deutschland zwei Wochen lang in Photovoltaik-Technik und erneuerbaren Energien geschult. Ziel dieses Projektes ist es, in den Heimatländern Jugendlichen und jungen Erwachsenen diese Kenntnisse weiter zu vermitteln um ihnen damit vor Ort eine berufliche Perspektive zu ermöglichen und somit mögliche Fluchtursachen zu bekämpfen. Die Projektleiterin Anne Oertel wandte sich vor gut einem Jahr während einer solchen Schulung an Kollegen der BSI und informierte über die westmarokkanische Schule. Diese bildet in den Bereichen Metall- und Elektrotechnik aus und sucht Kontakt zu einer entsprechenden deutschen Berufsschule. Nach einem Besuch einer marokkanischen Delegation in Kempten und einem Gegenbesuch einer Abordnung der BS I im November unter der Leitung von Schulleiter Hanns Deniffel, konnte nun im Anschluss an die Fortbildung im feierlichen Rahmen der Abschlussfeier für die Absolventinnen und Absolventen des CPT die Partnerschaft zwischen den beiden Schulen offiziell bestätigt werden.