Beinahe ein halbes Jahr ist vergangen, seit sich eine Gruppe von Schülern der BSI aus den Bereichen der Elektro- und Metalltechnik zusammen mit ihren Lehrern auf eine Reise ins Ungewisse aufgemacht hatten. Ziel war das CPT im marokkanischen Kenitra, der Grund war ein Schüleraustausch im Rahmen der seit 2019 bestehenden Schulpartnerschaft.
Das von Engagement Global finanzierte Austauschprojekt sieht u.a. eine mehrtägige Abschlusskonferenz vor, auf der die Reise sowohl zusammen mit den Projektpartnern, anderen Schulen, aber auch ganz individuell in der Kleingruppe reflektiert und bewertet wird. Darüber hinaus werden nachhaltig arbeitende Wirtschaftsunternehmen, Kolonialismus und die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen beleuchtet.
Diese Konferenz führte unsere Gruppe deshalb für vier Tage ins hessische Rodgau. Obwohl die Teilnehmer zum Teil Urlaub nehmen und das Wochenende für die Teilnahme herhalten musste, war es schön, die bestens bewährte Gruppe am Donnerstagmorgen am Bahnhof zu treffen. Bereits auf der langen Zugfahrt schwelgten alle in Erinnerungen an Marokko, aktuelle Neuigkeiten über die Freunde im CPT wurden ausgetauscht. Schön, dass die Kontakte auch über die Reise hinaus weiterbestehen und mittlerweile auch individuelle Besuche in Marokko in Planung sind.
Nach der Ankunft im Kongresshotel Nieder-Roden ging es gleich los, ein umfangreiches Programm wollte abgearbeitet werden. So stellten unsere Jungs die Reise im Rahmen einer Projektgalerie den anderen Schülergruppen vor und konnten sich aus erster Hand über deren Erlebnisse in unterschiedlichsten Ländern informieren.
An den beiden folgenden Tagen wurden teilweise in gemischten Gruppen im Markt der Möglichkeiten über unterschiedlichste Themen des globalen Lernens, Fragen zu Nachhaltigkeit, Stereotype, Gerechtigkeit und Frieden diskutiert, sowie in der Projektgruppe einzelne Aspekte der konkreten Reise beleuchtet und reflektiert.
Schülerworkshops zu aktuellen Themen wie z.B. die Fußball-WM in Quatar, die Klimakonferenz in Ägypten, etc. luden zur detaillierten Beschäftigung mit vermeintlich bekannten Inhalten ein. Parallel dazu konnten die Lehrer sich über Dinge wie z.B. bayerische Fördermöglichkeiten, Visa-Politik und den Zielen von Teachers for Future beschäftigen. Zahlreiche neue Methoden im Zusammenhang des Globalen Lernens konnten am Beispiel Namibia begutachtet und ausprobiert werden. Eine Diskussion über Kolonialismus und dessen Auswirkungen bis heute, sowie der Umgang mit Schuld, Verantwortung und Sühne im Unterricht eröffnete allen neue Blickwinkel und Perspektiven und zeigte zahlreiche Parallelen in die jüngste Zeit.
Die gemeinsame Zeit verging wieder wie im Flug, neue Kontakte zu Schülerinnen und Schülern, aber auch zu Lehrkräften anderer Schulen wurden geknüpft und das bestehende Netzwerk verfeinert. Gekrönt wurde der Aufenthalt unserer Gruppe mit dem Gewinn des dritten Platzes im bundesweiten Fotowettbewerb von ENSA, stolz konnten wir unseren Preis entgegennehmen.
Fazit des Konferenzbesuchs: Trotz der langen Reise, der aufgebrachten Freizeit und der anstrengenden gemeinsamen Arbeit, war es bereichernd, auch dieses Mal wieder dabei gewesen zu sein.