Die Berufsschule I in Kempten freut sich über den erfolgreichen Austausch mit marokkanischen Schülern, die für einen zweiwöchigen Aufenthalt in die Stadt gekommen sind. Die Teilnehmer, insgesamt acht Schüler und zwei betreuende Lehrer von der Partnerschule CPT (Centre Professionelle Technique) in Kenitra wurden herzlich von den Gastgebern empfangen. Der Austausch begann mit einem Teamfindungsseminar, durchgeführt von zwei Mitarbeiterinnen des entwicklungspolitischen Schulaustauschprogramm von ENSA. ENSA ist Teil der ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH und arbeitet im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
In einem Photovoltaik-Workshop an der Schule erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie nachhaltig elektrische Energie aus Sonnenlicht erzeugt werden kann. Das neu erworbene Wissen wurde auch gleich in die Praxis umgesetzt, indem jeder marokkanische Schüler zusammen mit einem deutschen Auszubildenden eine kleine PV-Anlage mit Speicher baute, die genügend Energie zum Laden von Mobilgeräten und für Beleuchtung bereitstellen kann.
In den jeweiligen Berufsschulklassen ihres Gewerks erlebten die angehenden Techniker, wie im deutschen dualen Berufsbildungssystem Fertigkeiten, Fachwissen und Kenntnisse erlangt werden.
Die anschließenden mehrtägigen Praktika in Handwerksbetrieben aus dem Bereich Elektro- und Metalltechnik waren ein weiterer Höhepunkt des Austauschprogramms. Die Schüler konnten, ihr Wissen in einer realen Arbeitsumgebungen anwenden und wertvolle Einblicke in die deutsche Arbeitswelt gewinnen. Die sehr engagierten Betriebe aus Kempten, dem Ober- und Ostallgäu boten den Schülern eine umfassende Betreuung während ihrer Praktikumszeit und kümmerten sich auch über den Arbeitstag hinaus umfassend um die Gäste. Zahlreiche Betriebsbesichtigungen ermöglichten einen Einblick in weitere Arbeitswelten, auch hier wurden die Austauschschüler von ihren deutschen Mitschülern begleitet und informiert. Ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm bot den Praktikanten die Gelegenheit, die bayerische Kultur und Tradition kennenzulernen. Sie besuchten Sehenswürdigkeiten im Allgäu, nahmen an Wanderungen in den nahegelegenen Alpen teil und lernten die reizvolle Landschaft der Region kennen. Beim Klettern, Radfahren, Schwimmen und Fußballspielen kam auch der Sport nicht zu kurz und jeder konnte sich in neuen und bekannten Sportarten ausprobieren.
"Der Austausch mit den marokkanischen Schülern war eine bereichernde Erfahrung für beide Seiten", sagte der Schulleiter der BSI, Oberstudiendirektor Deniffel bei der Vergabe der Praktikumszertifikate. "Die Schüler haben nicht nur ihre fachlichen Fähigkeiten weiterentwickelt, sondern auch interkulturelle Kompetenzen erworben und neue Freundschaften geschlossen." Die marokkanischen Schüler waren ebenfalls begeistert von ihrem Aufenthalt in Kempten. "Es war eine fantastische Gelegenheit, deutsche Handwerksbetriebe kennenzulernen und gleichzeitig die wunderschöne Allgäuer Landschaft und Kultur zu erkunden", so einer der Austauschschüler. "Wir sind dankbar für die herzliche Aufnahme, die Unterstützung und Gastfreundschaft, die uns entgegengebracht wurde."
Der Austausch zwischen der Berufsschule I in Kempten und des CPT in Kenitra existiert seit nunmehr fünf Jahren. Nach dem Besuch einer deutschen Schülerdelegation im vergangenen Jahr und des eben erfolgten Gegenbesuchs, sind sich alle Beteiligten einig, dass diese erfolgreiche Partnerschaft und der damit verbundene interkulturelle Austausch fortgesetzt und weiter gestärkt werden sollen. Die beiden Partnerschulen sehen diesem Austausch mit großer Vorfreude entgegen und planen, im kommenden Jahr wieder mit Schüler und Schülerinnen aus Kempten nach Kenitra zu reisen um dort ihre Horizonte zu erweitern und wertvolle internationale Erfahrungen zu sammeln.