Die Abschlussklasse der Technikerschule für Mechatroniktechnik Kempten unternahm eine lehrreiche und eindrucksvolle Studienreise nach China. Ziel der Reise war die Kooperationseinrichtung der Firma Rhein-Köster in Zibo, an der einheimische Schüler eine abgewandelte Form der in Deutschland bekannten dualen Ausbildung absolvieren. Darüber hinaus lernten die angehenden Techniker viel über die asiatische Kultur, um künftig noch besser in einer zunehmend globalisierten Wirtschaft agieren zu können.
Von Kempten über München ging es dann in Richtung Peking. Nach knapp neun Stunden Flugzeit landete die Klasse sicher in Peking und setzte die Reise mit dem Schnellzug nach Zibo fort, wo am Montag – nach rund 38 Stunden Reisezeit – die Ankunft im Hotel der Firma Rhein-Köster erfolgte.
Der Aufenthalt war geprägt von interkulturellem Austausch, praxisnaher Projektarbeit und einem abwechslungsreichen kulturellen Rahmenprogramm. Nach dem ersten gemeinsamen Frühstück wurden die deutschen und chinesischen Auszubildenden durch ein Kennenlernspiel miteinander vertraut gemacht und in Projektteams eingeteilt. Ziel war es, in gemischten Gruppen ein fernsteuerbares Modellauto zu entwickeln und zu programmieren. Nach einer Einführung in die Bauteile und ersten Lötübungen ging es direkt in die praktische Umsetzung. Platinen wurden bestückt, verlötet und das Fahrzeug Schritt für Schritt zusammengesetzt. Drei Programme – Fernsteuerung, Kollisionserkennung und Linienverfolgung – wurden implementiert und im Rahmen eines Wettbewerbs zwischen den Projektgruppen getestet. Ein feierlicher BBQ-Abend mit Gästen, Preisverleihung und Karaoke bildete den Höhepunkt dieses Abschnitts.
Neben der technischen Arbeit standen zahlreiche kulturelle Aktivitäten auf dem Programm: Ein Besuch in einer Ausstellung traditioneller Jadekunst, chinesische Kalligraphie, die Herstellung eines Glasanhängers in einem Künstlerhaus sowie Freizeitaktivitäten wie Marktbesuche, Spaziergänge, gemeinsames Essen und der Austausch mit ehemaligen Auszubildenden vor Ort.
Vor der Abreise aus Zibo bereitete die Gruppe gemeinsam mit den Hotelköchen chinesische Dumplings zu, die traditionellerweise vor Abreisen gegessen werden. Nach dem anschließenden gemeinsamen Mittagessen ging es mit dem Schnellzug zurück nach Peking. Dort besuchte die Gruppe den berühmten Sommerpalast und den Lama-Tempel, einem bedeutenden Zentrum des tibetischen Buddhismus in Peking.
Am letzten Tag wurde die verbotene Stadt inklusive Palastmuseum ausgiebig besichtigt. Ein späteres Mittagessen in einer Mall und ein Besuch des bekannten „Fake Markets“ rundeten das Tagesprogramm ab. Danach flog die Gruppe wieder heim nach München.
Die Studienreise war für alle Beteiligten ein nachhaltiges Erlebnis – fachlich, kulturell und menschlich. Sie trug nicht nur zur Erweiterung technischer Kompetenzen bei, sondern förderte auch interkulturelles Verständnis und persönliche Entwicklung.