Bereits in der ersten Blockschulwoche fand in den Klassen E10d (am 21.09.23) und der E10c (am 27.09.23) ein Wandertag statt. Die durchgeführten Wandertage sind für die Schüler eine gute Gelegenheit, ihre Mitschülerinnen und Mitschüler besser kennenzulernen und sich ihrerseits vorzustellen.
Beide Wandertage begannen jeweils morgens um 07.45 Uhr im Klassenzimmer der BS1 Kempten mit einem ersten kleinen Arbeitsauftrag. Jeder Schüler und jede Schülerin sollten fünf bis acht Stichpunkte über sich selbst in Form eines Steckbriefes aufschreiben und diesen anschließend anonym abgeben. Anschließend begann die kleine Wanderung durch die Innenstadt über den Kalbsangstobel auf den Mariaberg Kempten.
Im Laufe des Tages wurden die verschiedenen Steckbriefe schrittweise vorgelesen und die Mitschülerinnen und Mitschüler mussten erraten, um welche Person es sich handelt. Vor allem schüchterne Jung-Azubis gelingt es mit dieser Methode, interessante Informationen über sich mit der Klasse zu teilen.
Weitere „Eisbrecher“ stellten die verschiedenen Kennenlernspiele dar, bei denen sich alle mal nach Vor- oder Nachnamen, mal nach der Fahrtzeit zur Arbeit oder ihrem Alter in einer Reihe, oder entsprechend ihrer Arbeits- und Wohnorte geografisch sortiert, aufstellen sollten. Zudem wurden immer wieder Gruppen gebildet, indem die Auszubildenden Gemeinsamkeiten bei Hobbies, Musik oder ähnlichem finden sollten.
Die Geschicklichkeit der angehenden Elektrokräfte wurde ebenfalls getestet. Bei der Koordinationsübung „Ein Meterstab, ein Team, ein Ziel“ sollten alle Teammitglieder einen ausgeklappten Meterstab nur mit ihren Zeigerfingern berühren und gemeinsam anheben bzw. ablegen, ohne dabei den Kontakt zu verlieren. Dieses sehr einfach klingende Spiel entpuppte sich für nahezu alle Mitspieler zu einer großen Herausforderung, da der Meterstab meist sehr schnell in die Höhe gerissen wurde und dabei so mancher den Kontakt verlor. Nur wenn sich die Teammitspieler auf einen Wortführer einigen konnten, der das Kommando und die Geschwindigkeit vorgab, konnte diese Aufgabe erfolgreich gelöst werden.
Noch deutlich hektischer und lauter ging es beim nächsten Koordinationsspiel zu. Die Schülergruppen sollten ein Metallmaßband auf 2,5m ausrollen und Tischtennisbälle von dieser Markierung bis zum Ende des Maßbandes rollen lassen. Da die Gruppen direkt gegeneinander antraten und beweisen wollten, dass sie mehr Tischtennisbälle über das Maßband transportieren können als ihre „konkurrierenden“ Schülerteams, strengten sich bei dieser Aufgabe alle besonders an.
Bei so viel Engagement bekamen die Schülerinnen und Schüler selbstverständlich auch ordentlichen Appetit, den sie bei einer Einkehr in einer Pizzeria stillen konnten. Nach dem gemeinsamen Rückweg zur Schule endete der Wandertag am Nachmittag.
Da sich nun alle etwas kennengelernt hatten, konnte in beiden Klassen in den darauffolgenden Tagen bereits ein Klassensprecher gewählt werden. In der Klasse ließ sich eine gewisse positive Dynamik und ein verbessertes Klassenklima beobachten. Vor allem die anfänglichen Unsicherheiten einzelner Schülerinnen und Schüler verschwinden dank solcher Wandertage mit Teamfindungselementen deutlich schneller.
(Text: Robert Saumweber, Fotos: Marcus Marcher)